Warum ich schreibe …


Was mich motiviert und warum ich Fantasy schreibe

Es ist April 2008. Gerade lese ich den letzten Band der Harry Potter-Reihe. Den ersten Band habe ich bereits 2001 gelesen, aber Band zwei hat mir nicht gefallen und danach habe ich aufgehört und den Hype ignoriert. Bis es nicht mehr ging. Bis ich doch neugierig war.

Anfang 2008 habe ich mir dann Band drei bis sieben gekauft und sie hintereinander weg gelesen. Das hat nur wenige Wochen gedauert und doch mein Leben für immer verändert.

Nach der Lektüre dieser Geschichte habe ich nach ähnlichen Geschichten gesucht und als ich nichts fand, habe ich selbst angefangen zu schreiben.

Aha! Da ist er also, der Grund warum ich schreibe. Oder?

Ich habe lange über diese Anfänge im Jahr 2008 und meinem Bedürfnis danach, Geschichten zu schreiben, nachgedacht. Harry Potter war der Auslöser. Er gab mir einen Anlass. Eine Idee, welche Art von Geschichten ich schreiben wollte. Er hat mich inspiriert und motiviert.

Aber es ist nicht der Grund, warum ich schreibe.

Warum schreiben Menschen Bücher?

Es gibt viele mögliche Gründe, die Menschen motivieren, Bücher schreiben. Das kann einfach der Grund sein, sich einen Traum zu erfüllen, den man schon als Kind hatte oder man möchte seinen Mitmenschen eine Freude machen. Oft entsteht der Wunsch, ein Buch zu schreiben auch daraus, etwas zu schreiben, was man selbst gern liest.

Weitere mögliche Gründe:

  • Wichtige zeitgenössische Ereignisse aufarbeiten und festhalten
  • Eine Marktlücke füllen und ein Buch schreiben, dass es (so) noch nicht gibt
  • Am eigenen Stil arbeiten
  • Als Expert*in zu einem bestimmten Thema schreiben
  • Die eigenen Gedanken verarbeiten und sortieren

Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen. Jede/r Autor*in hat ganz eigene Gründe, warum er/sie schreibt.

Schreiben, um die Welt um sich herum zu verstehen

Das, was allen meinen Geschichten zugrunde liegt, ist die Frage nach dem Warum. Seit meiner frühesten Kindheit stelle ich mir die Frage immer wieder. Dinge, die in meinem Umfeld geschehen, hinterfrage ich, indem sie sie aus verschiedenen Perspektiven betrachte. Das können psychologische, soziologische oder philosophische Blickwinkel sein. Dabei interessieren mich die „Mechanismen“ hinter Ereignissen ebenso, wie die Frage, was geschehen würde, wenn bestimmte Details verändert werden würden.

Wenn ich Geschichten entwickle, plane ich immer sehr viel Zeit für die Entwicklung der Figuren ein. Im Laufe der Jahre habe ich mir angewöhnt, meine Figuren zu interviewen, um sie besser kennenzulernen. Mich interessiert dabei beispielsweise, was sie in ihrem Leben bisher erlebt haben, welche Erfahrungen besonders schmerzhaft waren und welche Rückschläge sie erlitten haben. Dabei erfahre ich sehr schnell, welche Schwächen sie haben und wie sie die Welt sehen.

Jeder Mensch sieht die Welt ein bisschen anders. Je nachdem, welche Erfahrungen wir gemacht haben, verändert sich unsere Wahrnehmung der Realität. Unsere Persönlichkeit ist nur zum Teil durch die Genetik bestimmt.

Äußere Faktoren, die Umwelteinflüsse, sind ebenso Teil unserer Persönlichkeit. Dazu gehört z.B. das Verhalten der Eltern in der Kindheit, aber auch der Einfluss von Freunden und der Umgang mit Arbeitskollegen.

Allgemeiner kann man auch sagen, dass Themen, die gesellschaftlich gerade diskutiert werden oder allgemein das Verhalten einer Gesellschaft prägen, auch das Verhalten des Einzelnen beeinflussen.

Mädchen auf Wiese pflückt Gras, Warten auf Feen, Träume in der Kindheit, Fantasy

Meine Motivation, zu schreiben

Als Kind habe ich oft auf der Wiese vor meinem Elternhaus gesessen und Feen aus Grashalmen gebastelt. Ich habe die Blätter um die Stile gewickelt und sie ein wenig trocknen lassen. Dann habe ich die Blätter abgewickelt, die dann wie Locken aussahen.

Mit diesen kleinen Feen habe ich mich dann unterhalten. Ich habe ihnen von meinen Sorgen erzählt und von meinen Wünschen. Ich habe über die Fragen gesprochen, die mich bewegt haben. Dinge, die mir Angst machten oder die mich verunsicherten. Ich wollte verstehen, warum bestimmte Dinge geschahen und die Menschen um mich herum verstehen. Ich wollte die Welt verstehen.

Das ist mein innerster Antrieb. Mein Warum. Ich will die Welt verstehen und meine Rolle in ihr. Mit meinen Geschichten kann ich andere Perspektiven einnehmen. Ich kann das Warum in den Mittelpunkt stellen und mit der Frage „Was wäre, wenn …?“ nach Antworten suchen.

Fantasybücher bieten andere Perspektiven

Ich liebe Fantasy-Geschichten. Ich lese gern Fantasy und ich schreibe sie auch gern. Manche sagen, Fantasy sei eine Flucht vor der Realität und wer Fantasy lese, würde sich der realen Welt nicht stellen wollen. Das Fachwort lautet Eskapismus. Aber das ist sehr oberflächlich gedacht.

Natürlich ist es schön, in fantastische Welten einzutauchen. Magie und Wunder erleben, fremde Welten sehen, das Böse besiegen. Manchmal ist es eine Flucht aus der Realität um etwas Schönes und Fantastisches zu erleben. Aber es allein darauf zu reduzieren wird dem Genre nicht gerecht.

In der Fantasy begegnen uns alle Themen, die wir auch in unserer realen Welt haben. Es geht z.B. um Freundschaft, Liebe und Gerechtigkeit. Fantasy ist politisch, kritisch, fantasievoll und magisch. Sie ist so vielseitig wie unserer Leben.

Ich schreibe Fantasybücher, weil ich die Welt, in der ich lebe, so aus einer anderen Perspektive heraus betrachten kann. Themen, die mich beschäftigen, die mir wichtig sind, kann ich in einer fremden Welt verhandeln. Ich sehe die Dinge mit anderen Augen, erlebe sie durch meine Figuren und finde Lösungen für Probleme meiner eigenen Realität.

Das Fantastische im Magischen Realismus

Mein Debüt „Als wären wir ich“ ist kein Fantasyroman, aber er enthält fantastische Elemente und kann dem magischen Realismus zugeordnet werden, einer literarischen Strömung, die im frühen 20. Jahrhunderts in einigen Ländern Europas, sowie Nord- und Südamerika entstand. Der Magische Realismus wird auch als Subgenre der Phantastik bezeichnet.

[In meinem Blogartikel „Was ist Magischer Realismus“ erfährst du mehr zu diesem Genre.]

In meinem Debüt nutze ich die fantastischen Mittel des Magischen Realismus, um andere Perspektiven auf ein Geschehen zu zeigen. Anna, die Protagonistin der Geschichte, ist ein Bücherwurm. Bücher sind für die mehr als nur Geschichten, sie sind ihre Freunde. Manchmal stellt sie sich vor, wie es wäre, wenn sie in einer der Buchwelten wäre und was sie dort erleben würde. Und genau das passiert ihr dann.

Anna taucht in eine Welt voller Magie ein. Doch nicht nur das. Alle Menschen, die sie aus ihrer Realität kennt, tauchen auch in der Geschichte auf. Ihre beste Freundin Lotte ist in dieser Geschichte ihre Cousine Charlotte, die ihr anfangs ganz und gar nicht positiv begegnet. Sie ist anders als die Lotte, die Anna kennt.

Auch bei den anderen Figuren ist das so. Auf diese Weise betrachtet Anna die Welt aus einer anderen Perspektive heraus. Die Frage, „Was wäre, wenn?“, zeigt sich ihr plastisch. Sie erlebt eine andere Version ihrer Welt hautnah und macht Erfahrungen, die sie in ihrer Welt nicht machen würde.

Auf diese Weise verarbeitet Anna Themen und Probleme ihrer eigenen Realität. Sie haben dort eine andere Gestalt, aber sie sind auch dort vorhanden. Von dieser zweiten Realität ausgehen gelangt sie in zwei weitere Welten und auch dort begegnet sie wieder den Menschen, die sie kennt, in anderen Rolle mit anderen Charaktereigenschaften und mit ihrer Geschichte, die ihre ist aber auch irgendwie anders.

Annas Wahrnehmung der Realität ist geprägt durch ihre eigenen Erfahrungen und die stellen sich ihr in jeder Realität anders da, sodass sie die Möglichkeit hat, sich immer anders mit ihren Problemen, Ängsten und Wünschen auseinanderzusetzen.

Noir Contemporary, Magischer Realismus, psychologischer Roman, Als wären wir ich

Darum schreibe ich

Ich schreibe über das, was mir wichtig ist. Über Themen, die mich beschäftigen und Fragen, die mich oft schon viele Jahre lang begleiten. Für mich ist Schreiben die fantasievolle Art und Weise mich mit mir selbst und der Welt um mich herum auseinanderzusetzen. Das Schreiben gibt mir das Gefühl, eins mit mir zu sein. Außerdem macht es einfach riesigen Spaß.

Auch die Figuren in meinen Geschichten haben Spaß, aber sie setzen sich auch mit ernsten Themen auseinander und betrachten die Welt auf ihre eigene, individuelle Weise. So kann nicht nur ich einen Blick über den Tellerrand unserer Realität werfen, sondern auch du. 

Erlebe mit mir und meinen Figuren Welten voller Magie und Wunder, aber auch voller Fragen und Themen, die dich und viele andere Menschen beschäftigen. 

magische Kurzgeschichte, Magie, Geister

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