Ein Buch in einem Monat schreiben
Meine Erfahrungen und 13 ultimative Tipps
Ein Buch in einem Monat schreiben – geht das? Diese Frage habe ich mir schön öfter gestellt und im November 2023 war es dann soweit. Ich habe das Experiment, ein komplettes Buch in nur einem Monat zu schreiben, gewagt. Davon hatte ich bereits in meinem Jahresrückblick 2023 erzählt und dort auch verraten: Ich habe es geschafft.
Ich habe ein Fantasybuch mit 83.914 Wörtern auf 378 Seiten geschrieben. Es ist eine Geschichte, die in der magischen Welt spielt, die ich vor 15 Jahren entworfen habe und in der ich bisher sechs weitere Bücher spielen. Nächsten Winter wird das erste Buch davon veröffentlicht.
In den folgenden Abschnitten erzähle ich dir wie ich es geschafft habe, innerhalb so kurzer Zeit so viel zu schreiben. Dazu gehört:
- welche Vorbereitungen ich getroffen habe, um mein Ziel zu erreichen,
- welche Hürden ich dabei bewältigen musste,
- was mir am meisten Spaß gemacht hat,
- wie die magische Welt meiner Geschichte aufgebaut ist,
- wie ich mein Projekt zeitlich geplant habe,
- und was an einem Roman, der schnell geschrieben wird, besonders ist und was du als Leser*in erwarten kannst.
Außerdem habe ich auch einige Tipps, die dir beim Schnellschreiben helfen können.
Los geht´s! Der Turbo-Bus startet ins Reich der Fantasie!
Die Reise beginnt: Ein Monat, ein Buch
Als Autorin schreibe ich jeden Monat, jede Woche, jeden Tag. Aber wie viel schaffe ich, zu schreiben?
Mit dieser Frage und einem Projekt bin ich in den November gestartet. Im November findet jedes Jahr der NaNoWriMo (National Novel Wrting Month) statt. Das ist eine Aktion, bei der überall auf der Welt Autoren in einem Monat 50k (Tausend) Wörter schreiben. Ich habe schon mehrere Jahre an diesem Event teilgenommen und es fast immer geschafft.
Im November 2023 bin ich allerdings mit einem anderen Ziel gestartet. Ich wollte nicht nur die 50k Wörter erreichen, sondern einen komplettes Urban-Fantasy-Buch in einem Monat schreiben. Da meine Romane in der Rohfassung meistens ca. 80 bis 90k Wörter umfassen, wusste ich, dass ich fast doppelt so viel würde schreiben müssen.
In den ersten Tagen habe ich mein Tagesziel von 3k Wörtern nicht geschafft. Anfangs brauche ich immer ein wenig Zeit, um mich in eine Geschichte einzufinden. Ich lerne die Figuren noch kennen und plotte oft noch nebenbei. Das Gefühl für eine Geschichte stellt sich bei mir meist nach den ersten drei oder vier Kapiteln ein.
Aber am 13. November hatte ich bereits die Hälfte des Romans geschrieben. Da wusste ich: Ich kann es schaffen. Das hat mich enorm beflügelt. Geschafft habe ich das, weil ich an den zwei Wochenenden davor sehr viel geschrieben hatte, einen Tag sogar über 7k Wörter.
Drei Tage später, am 16. November, hatte ich 50k Wörter geschrieben und damit das offizielle NaNo-Ziel erreicht. Ich habe dann geschaut, wie viele Kapitel mir noch fehlen und wie viele Tage vom Monat noch übrig waren und mir ein neues Ziel gesetzt: Ein Kapitel pro Tag. Und das hat super funktioniert. Da ich so gut vorgearbeitet hatte, musste ich nun keine 3k Wörter mehr schaffen, sondern nur 2,5k.
Die Herausforderungen des Turbo-Schreibens meistern
Das schnelle Schreiben bringt einige Herausforderungen mit sich. Obwohl ich vor Beginn des Schreibens die Geschichte geplottet hatte, war es dennoch nicht ganz einfach, in den Schreibflow zu finden. Ich hatte davor einige Monate nicht geschrieben, weil ich mit dem Überarbeiten eines anderen Buches beschäftigt gewesen war.
Den November 2023 hatte ich mir bewusst für den NaNoWriMo freigehalten. Ich hatte meine Weiterbildung beendet und gerade viel Zeit zum Schreiben. Doch nur, weil man die Zeit theoretisch hat, heißt das nicht, dass ein Roman wie von Zauberhand entsteht. Trotz guter Vorbereitung und Planung kann es zu ungeplanten Hürden kommen. Das können sein:
- Müdigkeit,
- Krankheit,
- ungeplante Termine,
- technische Schwierigkeiten,
- Plotlücken,
- Recherche für die Geschichte,
- und noch vieles mehr.
Bei Herausforderungen, egal welcher Art, ist es immer wichtig, zu analysieren, ob es sich um etwas handelt, was sofort geklärt werden muss oder ob es verschoben werden kann. Um Recherchefragen kannst du dich (meistens) gut später kümmern. Schreib die Fragen in einen Kommentar oder in ein Notizbuch. Bei Plotlücken sieht es schon anders aus. Das kann dazu führen, dass man nicht weiterschreiben kann. So war es auch bei mir, als ich im letzten Drittel nicht genau wusste, wie ich all die Hinweise und falschen Fährten zu einem logischen Ende bringen konnte. Also musste ich nachplotten.
Kreative Funken: Was am meisten Spaß macht beim Schnellschreiben
Challanges wie der NaNoWriMo sind für mich immer eine große Motivation. Dieser Schreibmarathon verlangt mir alles ab, aber das sorgt nur noch mehr dafür, dass ich mein Ziel erreichen will und mich jeden einzelnen Tag der Herausforderung stelle. Ich bin ein kompetitiver Mensch. Ich liebe Herausforderungen und Wettkämpfe. Deadlines sind für mich ebenso wenig ein Problem wie konkrete Zahlen, beispielsweise ein tägliches Wortziel.
Mit meinem Ziel vor Augen – und jeder Menge Listen, in denen ich festhalte, wann ich schreibe, wie viel ich schreibe und ob ich mein Tagesziel geschafft habe – fühlt sich das Schreiben für mich wie ein Urlaub in fremden Welten an. Wenn ich gut vorbereitet bin und ich weiß, was passiert, warum es passiert und wohin all das führen soll, bin ich im Flow. Dann hält mich nichts auf und die Worte fließen aus meinem Kopf in meine Finger und manifestieren sich in einer Geschichte.
Das, was mit am schnellen Schreiben am meisten Spaß macht, ist genau dieser kreative Flow. Vor dem Schreiben plotte ich meine Geschichte grob. Ich lege die wichtigsten Plotpunkte fest (z.B. Anfang mit Hook, auslösendes Ereignis, Mittelpunkt, Wendepunkte und Schluss) und interviewe die wichtigsten Figuren der Geschichte. Dabei erfahre ich nicht nur mehr über sie, sondern auch über die Geschichte selbst.
[In der Abbildung siehst du drei Beispiele von Tabellen, mit denen ich arbeite.]
Beim Schreiben entwickelt sich die Geschichte dann aus sich selbst heraus weiter. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Hauptfiguren, was auch der Grund ist, warum ich diese im Vorfeld genau kennenlernen will. Sie entscheiden, in welcher Art und Weise ich die Geschichte erzähle, wobei ich mich trotz aller Flexibilität doch immer an den groben Plot halte. Dennoch werde ich immer wieder von der Geschichte überrascht. Die Figuren zeigen unerwartete Seiten, neue magische Details kommen hinzu und die Handlung nimmt an Komplexität zu, bis ich mich fühle, als sei ich selbst Teil der Geschichte. Ich erlebe die Dinge mit, weiß, was als nächstes kommt und erlebe überraschende Momente, die mich begeistern und meine Kreativität immer weiter befeuern. Eine Win-Win Situation.
Magische Welten entstehen: Der Einfluss des Schnellschreibens auf den Weltenbau
In Fantasygeschichten ist der Weltenbau elementar. Am Anfang eines Projektes steht daher nicht nur die Planung der Handlung und der Figuren, sondern auch die der fantastischen Elemente. Das können einzelne Dinge sein, wie etwa ein magischer Gegenstand, der für die Handlung eine Rolle spielt, aber auch komplexe magische Welten. Doch kann man die bauen, wenn man ein Buch in einem Monat schreiben will?
Jeder, der Fantasy schreibt weiß es, und jeder, der Fantasy liest, ahnt es: Weltenbau kann lange dauern. Je nachdem, wie komplex eine Welt ist, wie viele fantastische Elemente es gibt und wie losgelöst die Fantasywelt von unserer Realität ist, kann das mehr oder weniger lange dauern. Natürlich kann man das alles im Vorfeld planen, jedoch ergeben sich, meiner Erfahrung nach, auch während des Schreibens immer wieder Fragen zum Weltenbau. Je komplexer die Welt ist, desto mehr muss eventuell recherchiert werden.
Ich habe meine NaNoWriMo-Geschichte in nur einer Woche geplant. Mehr Zeit hatte ich nicht. Da blieb nicht viel Zeit für Weltenbau. Dennoch spielt die Geschichte in einer komplexen magischen Welt. Diese Welt gibt es jedoch schon seit vielen Jahren. Bereits im Jahr 2008 begann ich, die magische Welt meiner Geschichten zu entwickeln. Lange Zeit lag sie dann brach, weil ich mit dem Leben außerhalb des Schreibens – Studium und Kind – alle Hände voll zu tun hatte. Doch 2021 habe ich diese Welt aus den Tiefen meiner Festplatte gekramt.
Mehr dazu habe ich in meiner Podcast-Folge „Weltenbau light“ erzählt. Höre gleich mal rein!
Alles begann mit Projekt „Karl“, der Serie, die ich in 2021/22 geschrieben habe. Die Welt, die ich 15 Jahre zuvor erschaffen hatte, war und ist stark von einer Geschichte inspiriert, die ich davor gelesen hatte: Harry Potter. Die Welt, in der die Geschichte spielte, hat mich von Anfang an fasziniert. Harry Potter war es, der mich zum Schreiben gebracht hat. Und ja, meine Geschichten spielen in einer Welt, die der von Harry Potter ähnelt. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, hat es sehr lange gedauert, meine Welt zu entwickeln. Denn sie ist komplex und trotz der Ähnlichkeiten doch anders.
In dieser Welt habe ich auch Elias‘ Geschichte geschrieben. Ich wusste also schon alles über meine Welt und habe nur noch die Details, die für diese Geschichte wichtig waren, ausgearbeitet. Es gibt ein besonderes magisches Artefakt, das im Zentrum der Geschichte steht. Außerdem sind alle Geschichten, die in diesem Universum spielen mehr oder weniger lose miteinander verknüpft. So gibt es beispielsweise Figuren und Orte, die in mehreren Geschichten immer wieder auftauchen.
Wenn du diese Geschichte irgendwann liest und meine anderen sechs Bücher dann hoffentlich schon kennst, wirst du diese Verbindungen erkennen. Mir macht es Spaß, diese Verknüpfungen einzubauen und ich hoffe, dir macht es Spaß, die Easter-Eggs zu entdecken.
Der Tanz mit der Uhr: Wie Zeit den Schreibprozess formt
Stell dir vor, du hast täglich nur eine Zeit X zur Verfügung um etwas zu tun, was du liebst. Bei mir ist es das Schreiben. Neben allen anderen Dingen, die im Alltag und im Berufsleben warten, ist es häufig so, dass Autor*innen nur wenig Zeit zum Schreiben bleibt. Die Frage, die sich vielen stellt, ist, wie man diese Zeit so gut wie möglich nutzen kann. Und die Frage, die sich mir jedes Jahr im November stellt ist, schaffe ich es, 50k in 30 Tagen zu schreiben, wenn ich täglich nur Zeit X zur Verfügung habe?
Bisher habe ich es – bis auf einmal, aber das hatte nichts mit der Zeit zu tun – geschafft. Wie? Ich habe genau geplant und mich, egal wie müde ich abends war, konsequent hingesetzt und meine Wörter geschrieben. Das ist nicht immer schön, wie ich im Abschnitt „Herausforderungen“ bereits geschrieben habe. Aber es ist effektiv. Und, eines ist ganz wichtig: Das, was ich da schreibe, muss nicht perfekt sein. Eine Rohfassung ist eine Rohfassung ist eine Rohfassung. Sie darf Fehler enthalten, Lücken aufweisen, unperfekt sein.
Mir hilft beim schnellen Schreiben eine besondere Methode: die Pomodoro-Technik. Dabei teilt man sich die Zeit, die man zum Schreiben hat, in kürzere Abschnitte mit Pausen dazwischen ein. Ich schreibe immer 25 Minuten und mache dann 5 Minuten Pause. Das mache ich vier Mal hintereinander. Nach zwei Stunden ist Schluss oder ich mache zumindest eine längere Pause. Diese ist dann mindestens eine halbe Stunde lang, meistens länger. Ich brauche diese Pause, um aufzuladen.
Während des NaNoWriMo habe ich täglich ca. 2,5 Stunden geschrieben. An zwei Tagen (Wochenende) habe ich jeweils ca. 7 Stunden geschrieben. Das ging aber nur, weil ich nichts anderes auf meiner To-Do-Liste hatte .
Im Unterschied zum „Ich-schreibe-wenn-ich-mal-Zeit-Finde“, ist das Schnellschreiben etwas, bei dem ich sehr produktiv bin. Ich warte nicht darauf, dass mich irgendeine Muse küsst, sondern ich setze mich hin und fange an. Manchmal ist das schwer und die Worte tröpfeln nur zäh vor sich hin, aber oft komme ich schnell in den Flow. Viel schneller, als wenn ich nur ab und an mal schreibe. Mein Schreibprozess ist gestrafft und – gewissermaßen – durchgetaktet. Ich kann auf diese Weise gut arbeiten. Allerdings war das nicht immer so. Viele Jahre lang habe ich sehr wenig geschrieben – was unterschiedliche Ursachen hatte. Studium und Kind waren zwei Faktoren, aber auch das „Ich-schreibe-wenn-ich-mal-Zeit-Finde“.
Bei mir hilft es, eine Routine zu haben und wirklich regelmäßig zu festen Zeiten zu schreiben bzw. an meinen Schreibprojekten zu arbeiten, denn auch Recherche, Überarbeiten und alles, was auf dem Weg bis zu Veröffentlichung liegt, gehört für mich dazu. Routine kann also helfen. Wie ist das bei dir?
Die Leser in meinem Zauberreich: Wie der Roman die Leser berührt
Mein NaNoWriMo-Buch ist ein weiteres Fantasybuch aus der magischen Welt, die ich vor 15 Jahren erschaffen habe. Zwei andere Geschichten (insgesamt 5 Bücher einer Serie und ein Einzelband) spielen in derselben Welt, dadurch war ich mit ihr vertraut. Ich habe mich schnell in das Gefühl dieser magischen Welt eingefunden und konnte mich ganz und gar auf Elias‘ Geschichte konzentrieren.
Während des Schreibens wurde die Geschichte immer komplexer. Ich liebe komplexe Geschichten. Geschichten, die viel zu erzählen haben. Wenn ich ein neues Buch plane, dann schaue ich mir IMMER die Figuren und deren Story an. Ich befasse mich mit der Backstory, vor allem alles, was mit der Familie zu tun hat, denn auch Familie ist bei mir immer Thema. Um zu erfahren, was aus der Vergangenheit der Figuren wichtig ist, führe ich immer Interviews mit ihnen. Die sind sehr aufschlussreich. Nicht nur, weil sie mir von ihrer Vergangenheit erzählen. Sie geben auch die Richtung an, in die sich die Geschichte letztendlich bewegen wird.
Während des Schreibens kommen dann immer mehr Details dazu. Dann fällt mir etwas ein, was gut in die Handlung und zu den Figuren passt und ich schreibe es einfach. So ergeben sich vielfältige Plots mit vielen Andeutungen, Leerstellen und falschen Fährten. Ich mag diese Art des Erzählens sehr. Ich liebe Rätsel und Geheimnisse in Geschichten, deshalb gibt es sie auch in meinen Büchern.
Wenn du also meine Geschichten liest, wirst du auf allerlei Geheimnisse treffen, die gelüftet werden wollen. Es gibt viel Magie und Zauberei – davon habe ich in meinem Blogartikel über die Magie in meinen Büchern geschrieben – aber auch Rätsel. Meine Geschichten stecken voller Spannung, egal, wie schnell oder langsam ich sie schreibe, denn Spannung ist ein Thema, dem ich sogar meine Masterarbeit gewidmet habe und die auch in meinen schnell geschriebenen Romanen nicht zu kurz kommt, im Gegenteil. Ein Vorteil des schnellen Schreibens ist für mich auch, dass ich spontane Ideen viel häufiger einbaue – und das erweist sich (fast) immer als richtig.
13 Tipps: Wie du einen Roman in einem Monat schreiben kannst
Einen Roman in einem Monat schreiben klingt nicht nur nach viel Arbeit, das ist es auch. Turboschreiben bringt viele Herausforderungen mit sich. Jeder Mensch ist anders und damit stellen sich für jeden individuell andere Herausforderungen in den Weg. Deshalb solltest du zuvor überlegen, welche Herausforderungen deine persönlichen sind. Dazu kannst du dir folgende Fragen stellen:
- Wie viel Zeit habe ich täglich/wöchentlich, um zu schreiben?
- Wie schnell schreibe ich? (Wie viele Seiten/Wörter pro Stunde?)
- Auf welche Art und Weise schreibe ich am besten? (Z.B. einen bestimmten Zeitraum X am Stück oder in Etappen?)
- Was lenkt mich ab? (Internet, soziale Medien, Termine …)
- Gibt es bestimmte Schreibphasen, in denen ich meistens oder immer Probleme habe? (Bei mir ist das normalerweise im letzten Drittel der Geschichte der Fall. Das ist die Zeit, wo ich nachplotten muss und oft viel länger brauche, eine bestimmte Wortzahl zu schreiben, als in anderen Phasen.)
- Welche unvorhersehbaren Dinge können geschehen, die mich am Schreiben hindern? (z.B. Krankheit, familiäre Angelegenheiten etc.)
Sich selbst – seine Stärken und Schwächen – zu kennen, ist wichtig, um realistisch planen und Ziele setzen zu können. Allein der „Wunsch“, ein Buch in einem Monat schreiben zu wollen, wird dich nicht ans Ziel bringen. Die Analyse deiner Arbeitsweise und das Identifizieren deiner Herausforderungen ist deshalb ein wichtiger Schritt vor der Planung deines Vorhabens.
Jetzt, da du deine ganz persönlichen Herausforderungen kennst oder zumindest erahnen kannst, wirst du in der nachfolgenden Liste Tipps finden, die dir helfen können.
- Schreibe etwas, worauf du wirklich Lust hast: Wenn du eine Idee hast, die dich nicht mehr ruhig sitzen lässt, dann ist es genau das Richtige. Je größer dieser Kitzel, desto größer ist die Motivation und der Erfolg deines Vorhabens wird greifbar.
- Plane die Geschichte, zumindest grob, vor Beginn des Schreibmonats: Jede/r Autor*in arbeitet anders. Manche brauchen nur den Namen der Hauptfigur und einen Ort, andere planen bis in jede kleine Szene alles vor. Schau, was für dich wichtig ist und wie es für dich passt. Es gibt viele verschiedene Plotmodelle, die du als Hilfestellung nutzen kannst.
- Sorge dafür, dass du täglich/werktäglich eine bestimmte Anzahl an Stunden schreiben kannst: Den größten Erfolg mit solchen Vorhaben habe ich immer dann, wenn ich (fast) täglich schreibe. Bei mir hat sich herauskristallisiert, dass ich ca. 2 bis 3 Stunden am Tag sehr gut schreiben kann. In dieser Zeit mache ich nichts anderes.
- Eliminiere Ablenkungen: Vor allem Social Media stört bei mir gerne die Konzentration. Daher schalte ich Benachrichtigungen aus und lege das Smartphone so weit weg, dass ich aufstehen müsste, um es zu erreichen.
- Plane Zeitpuffer ein: Egal, wie gut man jeden Arbeitsschritt durchplant, es kann immer etwas dazwischenkommen. Und meistens tut es das auch. Krankheit in der Familie, ein Termin, der sich nicht verschieben lässt, Kopfschmerzen, die einen ausbremsen – das sind nur ein paar Beispiele. Sorge dafür, dass du Zeitreserven hast, damit die Planung nicht in sich zusammenbricht, wenn es mal nicht so läuft wie geplant.
- Sprich über deine Probleme: Wenn du mal nicht weiterkommst, kann es helfen, mit anderen darüber zu sprechen. Das können andere Autor*innen sein, aber auch Familie und Freund*innen.
- Weihe deine Familie/Freunde/Kollegen ein: Erzähle den Menschen, mit denen du am meisten zu tun hast, von deinem Vorhaben. Der Erfolg eines Vorhabens, wie ein Buch in einem Monat zu schreiben, hängt nicht zuletzt von der Unterstützung der Menschen in deiner Umgebung ab. Und wie schön ist es, wenn andere einen anfeuern?
- Setz dir Etappenziele: Ein großes Ziel kann abschrecken. Es scheint unerreichbar. Daher kann es helfen, sich kleinere Etappenziele zu stecken. Entweder macht man diese an einem konkreten Datum fest, oder man definiert Tagesziele oder Wochenziele.
- Mach Pausen: Regelmäßige Pausen sind wichtig, um langfristig konzentriert arbeiten zu können. Kurz aufstehen und eine Runde durch die Wohnung gehen, Katzen streicheln und einen Kaffee kochen. Bei längeren Pausen können auch Spaziergänge dafür sorgen, dass du danach mit frischer Energie an deinen Arbeitsplatz zurückkehrst.
- Stell Trinken und Snacks auf den Tisch: Um gut arbeiten zu können, braucht das Gehirn Flüssigkeit, als stell am besten einen Krug/eine Flasche Wasser bereit, damit du es immer zur Hand hast. Auch Snacks können hilfreich sein, wenn der kleine Hunger anklopft.
- Nutze deinen Tagesrhythmus: Jeder Mensch hat einen anderen Tagesablauf, andere Herausforderungen und eine andere innere Uhr. Es gibt Menschen, die sich in den frühen Morgenstunden besser konzentrieren können oder jene, die lieber nachts arbeiten. Schau, wann du am besten arbeiten kannst und wie du dir dort ein Zeitfenster zum Schreiben einplanen kannst.
- Nutze Rituale, um in deine Schreibzeit zu starten: Musik, Tee, Meditation – Rituale können eine bestimmte Aufgabe einleiten und dich auf die Arbeit einstimmen. Vielleicht hast du solche Rituale schon. Nutze sie! Wenn nicht, überlege, was dich in Schreiblaune bringt.
- Bereite dich gedanklich auf die Schreibsession vor: Viele Autor*innen haben nur wenig Zeit, um zu schreiben. Deshalb kann es helfen, sich vor der eigentlichen Schreibarbeit bereits gedanklich mit der Geschichte zu befassen. Gehe noch einmal die letzte Szene durch. Dann überlege, was in deiner Geschichte als nächstes passieren soll. Vielleicht siehst du deine nächste Szene wie einen Film vor deinem inneren Auge. Oder du hörst die Dialoge deiner Figuren.
Ich hoffe, dass dir diese Tipps helfen und wünsche dir viel Freude beim Schreiben!
Fazit: Ein fantastischer Monat für ein Fantasybuch
Ich habe im November 2023 zum 8. Mal am NaNoWriMo teilgenommen, doch so viel wie 2023 habe ich noch nie innerhalb eines Monats geschrieben. Das liegt natürlich auch an der besonders guten Situation, in der ich mich befand. Ich hatte im November frei und konnte so viel Zeit wie nie in meine Schreibprojekte investieren. Und das habe ich getan.
Durch meine 15 Jahre Schreiberfahrung als Autorin weiß ich zudem, wie und wann ich am besten arbeiten kann, wie schnell ich schreibe und was ich brauche, um schreiben zu können. Die Erfahrungen haben mir beim Planen meiner Geschichte, sowie beim Zeitmanagement sehr geholfen. So konnte ich tägliche Wortziele festlegen, die mich am Ende des Monats auf fast 84k Wörter gebracht haben. Nur durch diese Erfahrung und das Setzen realistischer Ziele konnte ich es schaffen, wirklich einen ganzen Roman in einem Monat zu schreiben.
Die Geschichte von Elias, die Hauptfigur des NaNoWriMo-Buches, spielt in einer Welt, die ich bereits vor 15 Jahren, ganz zu Beginn meiner Schreibkarriere, entworfen habe. Und neben Elias gibt es noch einige andere Figuren und Geschichten, die in dieser Welt spielen. In den letzten drei Jahren habe ich sieben Bücher geschrieben, die ich ab Winter 2024/25 im Selfpublishing veröffentlichen werde.
Diese Geschichten spielen alle in derselben Fantasiewelt, die der von Harry Potter ähnelt. Es gibt ganz viel Magie, Zauberei, magische Wesen und Artefakte, Geheimnisse und Abenteuer. Doch die Reise durch meine fantastische Welt endet nicht mit diesem Buch. Es sind weitere Geschichten geplant, die ebenfalls in dieser magischen Welt spielen werden.
[In meinem Blogartikel „Die Magie in Yvonne Orregos Büchern“ habe ich ausführlich über die magische Welt meiner Geschichten geschrieben. Lies gleich rein! Es lohn sich.]
Werde ich jetzt jeden Monat einen Roman schreiben? Nein! Aber ich werde es wahrscheinlich ein oder zwei Mal pro Jahr in Angriff nehmen. Geplant ist das nächste Mal für April oder Mai 2024, also abseits des NaNoWriMo.
Hast du schonmal beim NaNoWriMo mitgemacht? Welche Erfahrungen hast du dabei gemacht?
[Anmerkung: Einige Bilder sind mit KI erstellt]
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